Mobbing am Arbeitsplatz wird häufig erst erkannt, wenn die Belastung bereits stark ist. Dabei beginnt es oft schleichend – durch subtile Ausgrenzung, Gerüchte oder unfaire Aufgabenverteilung.
Gemeint ist wiederholtes, systematisches Verhalten, das eine Person herabwürdigt, ausgrenzt oder psychisch unter Druck setzt – egal, ob offen oder versteckt.
Wichtig: Je früher Sie handeln, desto größer sind die Chancen, Mobbing erfolgreich zu stoppen und gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Unbehandeltes Mobbing kann zu chronischem Stress, Angstzuständen, Depressionen und letztlich sogar zu einem Burnout führen.
Nicht zu Meetings eingeladen werden, Ausschluss von Pausen oder Teamaktivitäten.
Vorenthalten wichtiger Informationen oder E-Mails.
Erkennungsmerkmal: Sie erfahren Dinge zu spät und wirken dadurch „unzuverlässig“.
Abfällige Kommentare, Spott oder gezielte Gerüchte über Sie oder Ihre Arbeit.
Erkennungsmerkmal: Ihr Ruf verschlechtert sich, Kolleginnen und Kollegen distanzieren sich.
Sinnlose Aufgaben, bewusste Überforderung oder Unterforderung.
Dequalifizierung: Tätigkeiten weit unter der eigenen Qualifikation.
Überkontrolle: Ständige Kritik, Mikromanagement, Entzug von Verantwortung.
Erkennungsmerkmal: Ihre Leistung zählt plötzlich nicht mehr – egal, wie gut sie ist.
Überlastung durch zu viele Aufgaben oder unrealistische Deadlines.
Unterforderung oder gezieltes „Leerlaufenlassen“.
Erkennungsmerkmal: Sie können es niemandem recht machen – weder bei zu viel noch bei zu wenig Arbeit.
Unerwartete Versetzungen auf unbedeutende Positionen oder Entzug von Projekten.
Erkennungsmerkmal: Sie verlieren Einfluss, Sichtbarkeit und berufliche Perspektive.
Abwertende Nachrichten, Ignorieren in Chatgruppen oder subtile Spottkommentare.
Erkennungsmerkmal: Herabwürdigungen oder Bloßstellungen über interne oder soziale Kanäle.
Angriffe aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion, Alter, sexueller Identität oder Behinderung.
Erkennungsmerkmal: Abwertungen haben klaren Bezug zu persönlichen Merkmalen.
Fehlende Zugänge, verschwundene Dateien oder doppelte Termine.
Erkennungsmerkmal: Fehler entstehen durch Manipulation, nicht durch Ihre Arbeit.
Ständiger Stress oder Unruhe schon vor dem Arbeitsbeginn.
Rückzug: Sie meiden bestimmte Personen, Meetings oder Räume.
Leistungsschwankungen: Überanstrengung oder zunehmende Fehler.
Körperliche Symptome: Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Magenprobleme, Herzklopfen.
Selbstzweifel: Sie entschuldigen sich für Dinge, die Sie nicht zu verantworten haben.
Kreuzen Sie an, was in den letzten Wochen mehrfach vorgekommen ist:
[ ] Ich werde von wichtigen Informationen oder Terminen ausgeschlossen.
[ ] Ich bekomme sinnlose oder abwertende Aufgaben.
[ ] Über mich werden Gerüchte oder Witze verbreitet.
[ ] Ich werde ständig kontrolliert oder kritisiert, egal was ich leiste.
[ ] Ich werde digital ignoriert oder herabgewürdigt.
[ ] Ich verliere Zugänge, Projekte oder Entscheidungsbefugnisse.
[ ] Ich wurde versetzt oder isoliert, ohne Begründung.
[ ] Ich habe körperliche oder psychische Beschwerden durch die Arbeitssituation.
Auswertung:
Treffen einer oder mehrere Punkte zu, liegt sehr wahrscheinlich eine Form von Mobbing vor. Je früher Sie reagieren, desto besser lassen sich gesundheitliche und berufliche Folgen vermeiden.
Wer Mobbing zu lange erträgt, riskiert schwerwiegende Folgen:
Chronischer Stress mit dauerhafter Cortisolbelastung
Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Erschöpfung
Angstzustände, Depressionen und Selbstzweifel
Verlust des Selbstwertgefühls und sozialer Rückzug
Burnout bis hin zur Arbeitsunfähigkeit
Frühzeitiges Handeln schützt nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch Ihre berufliche Zukunft.
Grenzen setzen: Ruhig, klar, sachlich – „Ich möchte, dass Sie dieses Verhalten unterlassen.“
Körpersprache nutzen: Aufrechte Haltung, ruhiger Blick, klare Stimme, kurze Sätze.
Beweise sichern: Führen Sie ein Mobbingtagebuch (Datum, Ort, Beteiligte, Vorfall, Wirkung).
Verbündete suchen: Kolleginnen, Vertrauenspersonen, Betriebsrat, Gleichstellungsstelle.
Gesundheit schützen: Bei akuter Belastung Hausärztin/Hausarzt oder Betriebsärztin/-arzt aufsuchen.
Formale Beschwerde einreichen: An HR, Vorgesetzte oder interne Stellen (AGG § 13).
Gespräch fordern: Mit neutraler Moderation (Mediation oder Supervision).
Rechtliche Beratung: Über Gewerkschaft, Fachanwalt für Arbeitsrecht oder Mobbing-Beratungsstelle.
Therapeutische Unterstützung: Bei psychischer Belastung – Psychotherapie oder Coaching.
Klare Strukturen schaffen: Rollen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten schriftlich festlegen.
Offene Kommunikationskultur fördern: Regelmäßige Teamgespräche, Feedbackrunden, klare Regeln.
Früh eingreifen: Je schneller reagiert wird, desto geringer das Risiko einer Eskalation.
Selbstfürsorge pflegen: Grenzen wahren, Pausen einhalten, Stress abbauen, soziale Unterstützung suchen.
Ich-Botschaften nutzen: „Ich erwarte, dass Sie respektvoll mit mir sprechen.“
Konsequent bleiben: „Bei Wiederholung dokumentiere ich den Vorfall und leite ihn weiter.“
Nicht rechtfertigen: Grenzen brauchen keine Erklärung – sie schützen Ihre Würde.
Betriebsrat / Personalrat
Erste Anlaufstelle für interne Unterstützung und Konfliktklärung.
Gleichstellungsbeauftragte / Schwerbehindertenvertretung
Vertrauliche Ansprechpartnerinnen für Benachteiligung oder Ausgrenzung.
Gewerkschaften (z. B. ver.di, IG Metall)
Bieten Rechtsberatung und Begleitung bei Mobbing und Bossing.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Beratung bei Mobbing mit Diskriminierungsbezug.
www.antidiskriminierungsstelle.de
Mobbing-Beratungsstellen der Länder
Professionelle Hilfe bei psychischen Belastungen, rechtlichen Schritten und Wiedereinstieg.
Hausärztin/Hausarzt oder Betriebsärztlicher Dienst
Medizinische Dokumentation, Krankschreibung, Weiterleitung an Fachstellen.
Polizei (Notruf 110)
Bei Bedrohung, Nötigung oder körperlichen Übergriffen sofort verständigen.
Mobbing ist kein persönliches Versagen, sondern ein strukturelles und kommunikatives Problem im Arbeitsumfeld.
Frühes Handeln, klare Grenzen und Unterstützung durch Fachstellen sind entscheidend, um langfristige Schäden zu verhindern.
Niemand sollte in einem feindseligen Umfeld arbeiten müssen – Sie haben Anspruch auf Respekt, Sicherheit und Würde am Arbeitsplatz.
Wenn Sie sich aktuell in einer belastenden Arbeitssituation befinden oder unsicher sind, ob es sich um Mobbing handelt, müssen Sie damit nicht allein bleiben.
Ich stehe Ihnen als Coach und systemischer Mobbingberater gern zur Seite,
um Ihre Situation zu analysieren, Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und konkrete Strategien zur Stärkung Ihrer Position zu erarbeiten.
Gemeinsam können wir Wege finden, um wieder Klarheit, Sicherheit und innere Stärke zu gewinnen.